Du möchtest schon länger gründlich ausmisten, stellst dir aber die Frage, wie du anfangen sollst? Da könnte dir eine Bestandsaufnahme helfen: Sie ist ein wichtiger erster Schritt fürs Ausmisten. In diesem Beitrag gebe ich dir zahlreiche Tipps für eine solche private Inventur. Außerdem enthält der Beitrag eine Checkliste für die Bestandsaufnahme in deinem Haushalt.
Bestandsaufnahme – Checkliste: Ausmisten und Aufräumen leichtgemacht
Du bist ratlos, wo du mit ausmisten anfangen sollst? Wenn du gründlich entrümpeln möchtest, aber nicht weißt, wie oder wo, ist eine Bestandsaufnahme ein wichtiger erster Schritt. In diesem Beitrag gebe ich dir Tipps zur Durchführung einer Bestandsaufnahme sowie eine Checkliste, an die du dich halten kannst.
Wieso eine Bestandsaufnahme machen?
- Zunächst einmal ermöglicht dir diese Vorgehensweise, eine gute Übersicht über deinen gesamten Besitz zu bekommen. So kannst du schnell erkennen, wie viel du von was besitzt – und was davon überflüssig ist.
- Eine private Inventur – besonders, wenn du dabei eine Checkliste verwendest – hilft dir außerdem, beim Ausmisten systematisch vorzugehen. So vergisst du nichts und übersiehst keine Kategorien.
- Eine ausführliche Bestandsaufnahme hilft dir zudem auch, Klarheit darürber zu erlangen, was du tatsächlich benötigst: Wenn du zum Beispiel deine Kleidung sortierst, wirst du sehr schnell sehen, wie viele Kleidungsstücke du hast, die du selten oder vielleicht sogar nie trägst (Wie viele Fehlkäufe hast du in deinem Schrank?). So siehst du auch recht schnell, dass du viele Dinge gar nicht benötigst und sie entsorgen kannst.
Durchführung der (privaten) Bestandsaufnahme
- Überlege dir zuerst, wie du vorgehen möchtest: Möchtest du nach Kategorien vorgehen (Kleidung, Bücher, CDs & DVDs) oder nach Räumen (Schlafzimmer, Bad, Küche)? Ich persönlich finde das Vorgehen nach Kategorien am geeignetsten – auch Marie Kondo empfiehlt diese Vorgehensweise.
- Bevor du mit dem eigentlichen Ausmisten anfangen kannst, machst du also eine Bestandsaufnahme.
Wenn du dabei nach Kategorien vorgehen möchtest, bringst du dazu alle Gegenstände einer Kategorie an einen Platz, also zum Beispiel all deine Kleidung. Gehe durchs Haus oder durch deine Wohnung und sammle alles an Kleidung ein, was du besitzt.
Wenn du nach Räumen vorgehen möchtest, bringe alle Gegenstände eines Raumes an einen Platz. - Sortiere in einem zweiten Schritt alle Gegenstände danach, ob du sie behalten möchtest oder nicht. Entscheide sowohl nach Bedarf bzw. Nutzen als auch danach, ob du den Gegenstand tatsächlich behalten möchtest (Bereitet er dir Freude? Bedeutet er die etwas?). Doppelte oder kaputte Gegenstände sollten dabei auf jeden Fall aussortiert werden – wenn sie nicht repariert werden können. Mache verschiedene Häufen oder lege die Gegenstände in unterschiedliche Kisten – je nachdem, was du damit machen möchtest (behalten, wegwerfen, spenden, verkaufen).
- Um möglichst strukturiert vorgehen zu können, solltest du dir im Voraus ein paar Utensilien besorgen. Dazu gehören beispielsweise Kisten und Müllsäcke, Etiketten und Etikettenhalter, Regale, Ablageboxen und Ordner – kurzum alles, was du benötigst, um die Gegenstände sowohl auszusortieren und zu ordnen als auch systematisch wieder einzusortieren.
Checkliste für deine private Inventur
Hier eine Checkliste für deine private Inventur. Gehe diese Checkliste durch, damit du keine Gegenstände vergisst. Wenn du besonders radikal ausmisten möchtest, sieh dir diese Checkliste an: Radikal ausmisten – Checkliste fürs Entrümpeln.
Kleidung
- alle „normale“ Kleidung
- Sportsachen
- Schuhe
- Taschen, Koffer, Rucksäcke und ähnliche Accessoires
- Handtücher
- Bettwäsche
Bücher
- Unterhaltungsliteratur
- Fachliteratur
- Zeitschriften und Magazine
- Straßenkarten und Atlanten
- Reiseführer
Dokumente & Papierkram
- alle privaten Unterlagen, Rechnungen, Dokumente
- Post
- Gutscheine, Coupons
Um das digitale Dokumentenchaos in den Griff zu bekommen, schau dir diese Beiträge an: Dokumente richtig benennen und speichern. So schaffst du eine sinnvolle private digitale Ordnerstruktur auf dem PC.
Du möchtest noch mehr Tipps für mehr Ordnung? Schau dir meine Bücher an oder folge mir:
Kleinkram
- Hygieneprodukte
- Medikamente
- Kosmetik
- Kabel
- kleine Geräte (Handys, Kopfhörer)
- Akkus und Batterien
- Stifte und Kugelschreiber
- Spiele
- Kämme, Bürsten, Gummibänder, Haarklammern
- CDs, DVDs
- Computerzubehör
- Dekogegenstände
- Putzmittel
- Vorrat (Lebensmittel, Aufbewahrungsboxen)
Erinnerungsstücke
- Grußkarten, Postkarten, Einladungen
- Souvenirs
- Fotos & Fotoalben
- Videos
- erhaltene Geschenke
- Bilder und Basteleien der Kinder
Tipps zur Bewertung der Gegenstände: Entscheidungshilfe
Die Entscheidung zu treffen, ob man etwas behalten möchte oder doch lieber entsorgen sollte, ist in einigen Fällen bestimmt schwierig. Daher in diesem Abschnitt ein paar Entscheidungshilfen: Tipps für die Entscheidungsfindung während deiner Bestandsaufnahme.
Frage dich, wann du den Gegenstand das letzte Mal benutzt hast: Wie oft verwendest du den Gegenstand?
Wenn du einen Gegenstand sehr lange nicht benutzt hast oder ihn überhaupt nicht vermisst hast, kann er weg. Vielleicht wurde er bereits durch andere Dinge ersetzt? Auch dann ist es wahrscheinlich sinnvoll, ihn auszusortieren. Je seltener du einen Gegenstand verwendest, desto eher spricht das für seine Überflüssigkeit. Sieh dir als Hilfestellung auch diese Liste 100 unnötiger Dinge an, die du sofort ausmisten kannst.
Überlege, ob der Gegenstand für dich noch relevant ist: Brauchst du den Gegenstand noch oder ist er überflüssig geworden?
Hat der Gegendstand einen praktischen Nutzen für dich? Falls der Gegenstand für dich nicht mehr nützlich ist, ist es recht wahrscheinlich, dass er überflüssig geworden ist – also aussortieren. Eine weitere Überlegung könnte sein, ob der Gegenstand vielleicht für jemand anderen nützlicher sein könnte als für dich. In diesem Fall bietet sich spenden oder verkaufen an. Wenn der Gegenstand jedoch für dich noch einen praktischen Wert hat, solltest du ihn behalten.
Hat der Gegenstand einen emotionalen Wert für dich? Hat der Gegenstand eine besondere Bedeutung für dich? Macht er dich glücklich?
Hat der Gegenstand tatsächlich eine besondere Bedeutung für dich? Oder macht er dir einfach so Freude? Dann ist es durchaus in Ordnung, ihn zu behalten: Wir wollen unserem Zuhause schließlich durchaus einen persönlichen Charakter verleihen, daher kann es durchaus sinnvoll sein, auch „Staubfänger“ zu behalten. Beispiele hierfür sind etwa Kindermalereien, Geschenke von anderen oder Gegenstände, die mit besonderen Erinnerungen verbunden sind.
Überlege, ob der Gegenstand leicht ersetzt werden kann: Wäre es einfach, den Gegenstand wiederzubeschaffen, falls du ihn in Zukunft benötigst?
Hast du Angst, dass du etwas weggibst, was du später vielleicht doch noch brauchen kannst? Ist der Gegenstand wiederbeschaffbar? Sollte der Gegenstand leicht ersetzbar sein und du ihn in Zukunft ggf. einfach wiederbeschaffen können, ist es wahrscheinlich sinnvoll, ihn auszusortieren. Ein Beispiel hierfür ist ein Küchengerät, das du nie verwendest. Ist es leicht durch ein anderes Gerät ersetzbar – falls notwendig – solltest du es weggeben. Wenn der Gegenstand jedoch schwer oder gar nicht zu ersetzen ist, solltest du ihn behalten, auch wenn du ihn selten benutzt. Nimm dir in so einem Fall vor, ihn in Zukunft öfter zu verwenden.
Passt mir der Gegenstand noch?
Wenn dir ein Gegenstand nicht mehr passt: Wird er mir in Zukunft wieder passen? Kann er angepasst werden? Ein Beispiel hierfür könnte ein Rock sein, der zu klein oder zu groß geworden ist. Eventuell kannst du das Kleidungsstück ändern lassen, je nachdem, ob du den Gegenstand noch magst oder nicht. Auch Kleidungsstücke, die dir nicht mehr gefallen, können normalerweise weg. Aber: auch wenn dir der Gegenstand noch passt und funktionsfähig ist – überlege dir trotzdem, ob du ihn tatsächlich noch benötigst oder ob er hauptsächlich Platz verschwendet. Wenn das der Fall ist, könntest du den Platz besser verwenden – für andere Dinge -, wenn dieser Gegendstand verschwunden wäre.
War es ein Fehlkauf?
Wenn du Fehlkäufe hast, deren einzige Funktion es ist, Platz wegzunehmen – die also nie oder praktisch nie benutzt werden, ist es absolut sinnvoll, diese auszusortieren. Ein Fehlkauf kann auch ein Gerät sein, das du das nicht deinen Erwartungen entspricht.
Würde ich den Gegenstand kaufen, wenn ich ihn noch nicht hätte?
Wenn du den Gegenstand nicht kaufen würdest, wenn du ihn noch nicht hättest, ist die Sache klar: aussortieren.
Weitere Informationen
Wie schafft man es, sich von Dingen zu trennen?
Zunächst solltest du feststellen, was du tatsächlich noch benötigst und was nicht. Hinterfrage, warum du manche Gegenstände überhaupt noch hast. Hier ein paar Tipps, wie du das am besten feststellen kannst:
Gegenstände, die nützlich für uns sind, sollten natürlich bleiben dürfen. Um das herauszufinden, kann eine Bestandsaufnahme helfen.
Stelle deine emotionale Bindung zu den Dingen fest, die keinen realen Nutzen haben. Eelche davon möchtest du aus sentimentalen Gründen behalten? Sei dabei aber bereit, Gegenstände zu entsorgen, die nicht wichtig genug sind, behalten zu werden. Dein eigentliches Ziel sollte es sein, möglichst viel Ballast loszuwerden.
Manchmal ist es hilfreich, sich auf eine bestimmte Anzahl von Gegenständen einer bestimmten Kategorie zu beschränken, um sich leichter von überflüssigen Dingen trennen zu können. Lege also einen Maximalbestand fest.
Wo fange ich an zu entrümpeln?
Fange am besten mit einem Bereich an, der nicht allzu emotional belastet ist, wie zum Beispiel Kleidung oder Papierkram. Bei beiden Kategorien sind Entscheidungen meistens recht einfach: Behalte deine Lieblingskleidung, gib Kleidung weg, die du nicht magst. Hebe Papiere und Dokumente auf, die du aus rechtlichen Gründen behalten musst. Wirf weg, was erledigt ist und nicht behalten werden muss. Danach könntest du dich zum Beispiel um Bücher kümmern und anschließend um elektronische Geräte, bevor du emotionalere Bereiche in Angriff nimmst.
Wie kann ich noch mehr ausmisten?
Eine Möglichkeit, noch mehr auszumisten, ist es sich auf eine bestimmte Anzahl von Gegenständen zu beschränken, die man je Kategorie besitzen möchte. Alternativ kann man sich selbst eine zeitliche Frist setzen, innerhalb derer man alles, was nicht benötigt wird, aussortiert.
Wie kann ich richtig ausmisten?
Um deinen Haushalt richtig auszumisten, braucht es echte Motivation, eine klare Vision, auf die du hinarbeiten kannst und eine gute Planung. Setze dir ein klares, realistisches Ziel. Mache eine Bestandsaufnahme, anhand derer du herausfinden kannst, was du hast und wie viel davon du besitzt. Checklisten helfen, den Prozess systematisch durchzuführen über alle Bereiche / Kategorien hinweg. Sei ehrlich mit dir selbst, um herauszufinden, warum du manche Dinge aufbewahrst und ob du diese wirklich brauchst.
Warum fällt es schwer, manche Dinge loszulassen?
Dabei spielen vor allem Gefühle und Erinnerungen eine große Rolle. Auch Angst kann ein Grund sein: Vielleicht braucht man den Gegenstand ja später doch noch? Vielleicht kann man ihn später nicht mehr ersetzen? Auch der ursprüngliche monetäre Wert kann ein Grund sein: Das war aber mal teuer, dafür habe ich viel Geld bezahlt.
Wieso fällt es so schwer aufzuräumen?
Auch hier können verschiedene Gründe eine Rolle spielen. Es kann zum Beispiel an mangelnder Motivation oder mangelnder Unterstützung liegen. Vielleicht hast du nicht genug Zeit? Oder vielleicht fehlt dir ein gutes System. Die Lösung könnte sein: Setze dir klare Ziele; hole Hilfe von Freunden oder deiner Familie; arbeite dich in kleinen Schritten vor.
Fazit
Wenn du nicht so recht weißt, wo du mit ausmisten anfangen sollst, dann fehlt dir wahrscheinlich einfach der Überblick über all deine Dinge. Du siehst nur das allgemeine Chaos, weißt aber nicht, wo es Potenzial für Verbesserungen gibt. Dann hilft eine Bestandsaufnahme: Gehe durch deinen Besitz und werde dir bewusst darüber, was du hast und wie viel du hast. So wird meistens schnell klar, wo man ausmisten kann.